Whisky in seiner ganzen Vielfalt – entdecke, probiere, genieße!

Für uns ist es wichtig, dass Ihr nicht beim Besuchen unseres Ladens von einer „Wand an Flaschen“ erschlagen werdet. Ihr sollt Euch orientieren – Infos gewinnen – und selbständig erkunden können. Helfen wird Euch dabei eine klare regionale Aufteilung unserer Spirits sowie viele ergänzende Infotafeln. Dazu gibt es zu jedem Whisk(e)y eine Info zu Tastingsnotes, Abgang und Lagerung – und natürlich für, alle die prinzipiell erst einmal wissen wollen: „Rauch oder nicht Rauch“ – und falls ja, „wie viel“!
Wenn Ihr eine Fachberatung braucht, stehen wir selbstverständlich zur Verfügung. Ihr könnte also ganz einfach erkunden – stöbern und fragen wie es Euch gefällt.

Du wirst in unserem Laden folgende Whisk(e)y-Regionen finden:

Dazu kommen gesonderte schottische Gins und Liköre und auch die ein oder anderen besonderen Exoten aus aller Welt.

Whisky des Monats

„Als Member der Remarkable Loch Lomond Society wollen wir unsere monatlichen Whiskyhighlights mit einem besonderen Tropfen der Loch Lomond Distillerie beginnen: Der Loch Lomond 16 Jahre – Waypoint Series „Falls of Falloch“, veredelt durch ein Cognac Cask Finish. Ein Whisky, der nicht nur durch seine Reifezeit, sondern auch durch seinen einzigartigen Charakter beeindruckt.

Gebrannt in der renommierten Loch Lomond Distillery in den schottischen Highlands, reifte dieser Single Malt ganze 16 Jahre, bevor er in edlen Cognac-Fässern nachreifen durfte. Diese besondere Fassveredelung verleiht dem Whisky eine elegante Tiefe und aromatische Komplexität, die Kenner wie Einsteiger gleichermaßen begeistert.
Tasting:
In der Nase entfaltet sich ein verführerisches Bouquet aus reifen Pfirsichen, Honig und getrockneten Aprikosen, abgerundet durch feine Eichenwürze und einen Hauch von Rosinen. Am Gaumen zeigen sich karamellisierter Zucker, helle Früchte und zarte Gewürznoten, die in ein langes, seidiges Finish übergehen – mit einem feinen Echo der Cognac-Eiche.

Benannt nach dem malerischen Wasserfall Falls of Falloch in der Nähe von Loch Lomond, spiegelt dieser Whisky die Ruhe, Kraft und natürliche Schönheit der Region wider – ein echtes Erlebnis für die Sinne.

Ein Kostpröbchen hiervonkönnt Ihr natürlich im Laden bekommen (solange der Vorrat reicht).

Highlands

Die Highlands sind flächenmäßig die größte Whiskyregion Schottlands mit rund 40 aktiven Brennereien. Sie erstreckt sich über das gesamte Festland nördlich der Highland-Lowland-Linie und bietet eine große Vielfalt an Aromen – von leichten bis hin zu salzig-maritimen Malts. Typischerweise sind Highland-Whiskys wenig rauchig, aber würzig und oft mit Noten von Heidekraut.

Aufgrund der großen Fläche werden die Highlands in vier Teilregionen unterteilt:

  • Norden: Kräftige, oft süße Whiskys mit Noten von Honig und Gewürzen.
  • Süden: Leichtere, weichere Malts mit fruchtigen und floralen Noten.
  • Osten: Würzige und malzige Whiskys mit trockenerer Textur.
  • Westen: Küstennahe Brennereien mit salzigen und manchmal leicht rauchigen Aromen.

Auch die Inselbrennereien gehören offiziell zu den Highlands, werden aber von uns als eigene Region betrachtet.

Speyside

Die Speyside ist eine der bekanntesten Whiskyregionen Schottlands und erstreckt sich im Nordosten des Landes entlang des Flusses Spey. Die Abgrenzung der Region ist nicht natürlich gewachsen, sondern wurde aus praktischen Gründen künstlich geschaffen, um die hohe Konzentration von Destillerien in diesem Gebiet zu strukturieren. Speyside wird offiziell als eigene Whiskyregion geführt, obwohl sie geografisch ein Teil der größeren Highlands ist.

Trotz ihrer vergleichsweise kleinen Fläche ist die Speyside das Herz der schottischen Whiskyproduktion. Mit über 50 aktiven Brennereien – fast die Hälfte aller schottischen Destillerien – weist sie die höchste Destilleriendichte der Welt auf. Diese Konzentration hat dazu geführt, dass Speyside eine immense Vielfalt an Stilen und Aromen bietet, obwohl die Whiskys der Region im Allgemeinen für ihre milden, fruchtigen und wenig rauchigen Charakteristika bekannt sind. Die Geschmacksprofile reichen von leichten, grasigen Noten bis hin zu reichhaltigen, süßen Nuancen mit Honig-, Vanille- und Sherry-Aromen.

Speyside-Whiskys gelten als besonders zugänglich, da sie häufig weicher und weniger intensiv sind als beispielsweise die stark getorften Varianten von den Inseln oder aus Islay. Die Vielseitigkeit und Eleganz machen die Region zu einem zentralen Bestandteil der weltweiten Whisky-Kultur und bieten für jeden Whiskyliebhaber, den passenden Dram.

Lowlands

Die Lowlands sind eine Whiskyregion im Süden Schottlands mit aktuell etwa 10 Destillerien, die sich vom Festland südlich einer Linie zwischen den Städten Greenock und Dundee erstreckt. Nördlich davon beginnen die Highlands. Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Landschaft in den Lowlands eher flach, während die Highlands von Hügeln und Bergen geprägt sind.

Die Grenze zwischen diesen beiden Regionen wurde bereits 1784 durch ein Gesetz namens „Wash Act“ festgelegt. Früher wurden Whiskys aus den Lowlands oft dreifach destilliert – ein Verfahren, das für einen besonders weichen und leichten Geschmack sorgt. Noch heute erinnern viele Lowland-Whiskys geschmacklich an irischen Whiskey, der ebenfalls häufig dreifach destilliert wird.

Typisch für diese Whiskys sind milde und elegante Aromen. Sie schmecken oft frisch und sanft, mit Noten von Gras, Karamell, Sahne, Ingwer, Toast und Zimt. Außerdem wird in den Lowlands traditionell nicht mit rauchigem Malz gearbeitet. Das liegt vermutlich daran, dass die Region früher stark von der Kohleindustrie geprägt war und deshalb weniger Torf zum Heizen genutzt wurde.

Die Lowlands sind schon lange kein „Geheimtipp“ mehr – sie sind in den letzten Jahren zum festen Bestandteil in den Reihen qualitativ hochklassiger Whiskys geworden.

Campbeltown

Campbeltown, die Hauptstadt der Halbinsel Kintyre im Südwesten Schottlands, war einst als „Whisky-Hauptstadt der Welt“ bekannt.In ihrer Blütezeit um 1825 beherbergte die Stadt über 30 aktive Brennereien. Heute sind noch drei Destillerien in Betrieb: Glen Scotia, Springbank und Glengyle. ​

Die Whiskys aus Campbeltown zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit und aromatische Tiefe aus. Typische Geschmacksnoten umfassen salzige, rauchige und fruchtige Elemente sowie Anklänge von Vanille und Karamell.

Die Whiskys aus Campbeltown sind immer ein besonderes Erlebnis für Genießer, die charakterstarke und facettenreiche Single Malts schätzen.​ Nicht umsonst führt oft die hohe Nachfrage zu leeren Regalen bei den Fachhändlern.

Islay

Islay (ausgesprochen „Ei-La“) ist eine der bekanntesten Whiskyregionen Schottlands und gilt als „die“ Whisky-Insel. Sie liegt im Südwesten des Landes und bietet mit ihren ausgedehnten Torfmooren, klaren Wasserquellen und Flächen für den Gerstenanbau ideale Bedingungen für die Whiskyproduktion.

Derzeit gibt es auf Islay zehn aktive Brennereien, doch die Zahl wächst stetig. Mehrere neue Projekte befinden sich in Planung oder im Bau, was das enorme Interesse an Islay-Whisky widerspiegelt. Gleichzeitig gibt es Bedenken hinsichtlich des rasanten Wachstums: Kritiker befürchten, dass eine steigende Anzahl an Brennereien die knappen Ressourcen der Insel – insbesondere Wasser und Torf – belasten könnte. Zudem wird diskutiert, ob die zunehmende Produktion langfristig die Exklusivität und den besonderen Charakter von Islay-Whiskys verwässern könnte.

Islay-Whiskys sind vor allem für ihren intensiven, stark rauchigen Charakter bekannt, geprägt von Torfrauch und maritimen Noten wie Jod, Salz und Seetang. Einige Destillerien stellen jedoch auch weniger getorfte oder sogar ungetorfte Varianten her, wodurch die Aromenvielfalt der Insel erweitert wird. Trotz dieser Bandbreite bleibt Islay die erste Anlaufstelle für Liebhaber kräftiger, rauchiger Whiskys und ein fester Bestandteil der weltweiten Whisky-Kultur.

Islands

Die schottischen Inseln werden offiziell als Unterkategorie der Highlands betrachtet. Aufgrund ihrer einzigartigen Aromen werden sie jedoch von uns als eigene Whiskyregion angesehen. Diese Region umfasst die Inseln Arran, Jura, Mull, Skye, Harris und die Orkney-Inseln.​

Auf diesen Inseln befinden sich derzeit neun aktive Brennereien. Die Whiskys von den Inseln zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus. Häufig weisen sie rauchige und torfige Noten auf, die durch maritime, würzige und intensive Aromen ergänzt werden. Einige Brennereien produzieren sowohl rauchige als auch nicht rauchige Whiskys, was die Bandbreite der Geschmacksprofile erweitert.​

Diese Vielfalt macht die Insel-Whiskys besonders interessant für Genießer, die unterschiedliche und charakterstarke Whiskys entdecken möchten.​

Irland

Irland – als eigentliche Wiege des „uisge-beatha“ (Lebenswasser) – blickt auf eine lange Tradition in der Whiskeyherstellung zurück. Nach einer Phase des Niedergangs im 20. Jahrhundert erlebt die irische Whiskeyindustrie seit den 1980er Jahren eine bemerkenswerte Renaissance. Während es 2010 nur vier aktive Brennereien gab, ist die Zahl bis November 2024 auf 51 angestiegen – ein beeindruckendes Wachstum, das die steigende Nachfrage nach irischem Whiskey widerspiegelt.

Irischer Whiskey zeichnet sich durch seine Milde und Weichheit aus, oft mit süßen, blumigen Noten und einem Hauch von Vanille. Diese Eigenschaften machen ihn besonders zugänglich und beliebt bei Genießern weltweit. Ein wichtiger Grund für diese Sanftheit ist die traditionelle dreifache Destillation, die ihn im Vergleich zu den meisten schottischen Whiskys (die in der Regel nur zweimal destilliert werden) weicher und weniger „kantig“ macht. Zudem wird irischer Whiskey meist in ungetorfter Form produziert.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Art des Getreides: Während schottischer Whisky meist aus gemälzter Gerste hergestellt wird, setzen viele irische Brennereien auf eine Mischung aus gemälzter und ungemälzter Gerste. Diese sogenannte „Pot Still Whiskey“-Methode verleiht dem irischen Whiskey eine besondere Würze und Tiefe, die ihn von seinem schottischen Pendant abhebt.

Die älteste lizenzierte Brennerei der Welt, Bushmills, befindet sich in Irland und produziert seit 1608 Whiskey. Mit der wachsenden Zahl an Brennereien und der Vielfalt der produzierten Whiskeys hat Irland seine Position als bedeutende Whiskeyregion gefestigt.

Asien

Asien hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer bedeutenden Whiskyregion entwickelt, wobei insbesondere Japan, Taiwan und Indien hervorstechen.

Japan
Die japanische Whiskyproduktion begann 1923 mit der Gründung der ersten Destillerie. Heute ist Japan für seine hochwertigen Whiskys bekannt, die sich durch Präzision und Handwerkskunst auszeichnen. Bekannte Brennereien wie Yamazaki, Hakushu und Yoichi haben international Anerkennung gefunden. Japanische Whiskys sind oft für ihre Eleganz und Komplexität bekannt.

Taiwan
Obwohl Taiwan erst seit 2005 Whisky produziert, hat es sich schnell einen Namen gemacht. Die Kavalan Distillery, benannt nach dem alten Namen des Bezirks Yilan, wurde im Dezember 2005 fertiggestellt und brachte ihre erste Abfüllung im Dezember 2008 auf den Markt. Taiwans subtropisches Klima ermöglicht eine schnellere Reifung des Whiskys, was zu einzigartigen Geschmacksprofilen führt. Der Kavalan Solist Vinho Barrique wurde 2015 bei den World Whiskies Awards zum besten Single Malt Whisky der Welt gekürt. 

Indien
Indien ist einer der größten Whiskyproduzenten weltweit. Traditionell wurde indischer Whisky oft aus Melasse hergestellt, aber in den letzten Jahren hat sich der Fokus auf hochwertige Single Malts verlagert. Brennereien wie Paul John und Amrut haben internationale Anerkennung erlangt. Indische Whiskys zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus, von leichten bis hin zu kräftigen, rauchigen Varianten.

Diese Entwicklungen unterstreichen Asiens wachsende Bedeutung in der globalen Whiskylandschaft, wobei jede Region ihre eigenen einzigartigen Stile und Traditionen einbringt.

Kanada

Kanada verfügt über eine reiche Whiskytradition, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Heute gibt es in Kanada etwa 40 aktive Brennereien.
Kanadischer Whisky, oft als „Rye Whisky“ bezeichnet, zeichnet sich durch seine Milde und Vielseitigkeit aus. Traditionell wird eine Maische aus Roggen verwendet, häufig ergänzt durch Mais.
Ein besonderes Merkmal ist, dass kanadische Whiskys mit bis zu 2% Sherry, Obstwein oder Fruchtsäften angereichert werden dürfen, was zu vielfältigen Geschmacksprofilen führt.
Die meisten kanadischen Whiskys sind Blends, wobei es auch sortenreine Varianten gibt, die als „Canadian Straight Whisky“ bezeichnet werden und je nach Hauptgetreideart als „Canadian Bourbon Whisky“ (hoher Maisanteil) oder „Canadian Rye Whisky“ (hoher Roggenanteil) bekannt sind. Kanadische Whiskys genießen international Anerkennung und bieten sowohl Einsteigern als auch Kennern ein breites Spektrum an Geschmackserlebnissen.

England

Obwohl England historisch nicht für Whisky bekannt war, erlebt das Land in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Renaissance in der Whiskyproduktion. Während die Whiskyherstellung in England nach dem 19. Jahrhundert weitgehend zum Erliegen kam, begann in den frühen 2000er Jahren eine neue Welle von Destilleriegründungen. Bis 2024 gibt es über 40 aktive Brennereien, die sich auf die Herstellung von Single Malt, Grain und innovativen Whisky-Stilen spezialisiert haben.

Englischer Whisky zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Herstellungsverfahren und Experimentierfreude aus. Während einige Destillerien traditionelle Methoden nutzen, setzen andere auf moderne Techniken und unkonventionelle Reifungen, beispielsweise in Wein-, Rum- oder Sherryfässern. Diese Innovationsfreude unterscheidet englischen Whisky sowohl von seinem schottischen als auch von seinem irischen Pendant und macht ihn für Entdecker besonders spannend.

Ein wesentliches Merkmal vieler englischer Whiskys ist die individuelle Handschrift jeder Brennerei. Manche setzen auf die klassische zweifache Destillation, während andere dreifach destillieren, um einen weicheren Charakter zu erzielen. Auch torfige Varianten sind zu finden, wenn auch nicht so dominant wie auf Islay.

Mit der wachsenden Zahl an Destillerien und der Vielfalt der produzierten Whiskys hat sich England als aufstrebende Whiskyregion fest positioniert. Während schottischer und irischer Whisky auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken, bietet England eine frische und innovative Perspektive auf die Kunst der Whiskyherstellung.